Geschäftstelle
Michael Herberz, wissenschaftlicher Koordinator
Jan Kössendrup, wissenschaftliche Hilfskraft
Kurzbiografie
Holger Pfaff (Geschäftsführender Direktor des ZVFK)
Kurzbiografie
Nach dem Studium der Sozial- und Verwaltungswissenschaften an den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Konstanz und einem Studienaufenthalt an der University of Michigan (Ann Arbor/USA) war Prof. Pfaff zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Oldenburg und als Hochschulassistent an der TU Berlin tätig. 1995 habilitiert er im Fach Soziologie. Es folgte eine Gastprofessur für das Fach „Technik- und Industriesoziologie“ an der TU Berlin. 1997 übernahm er die Professur für „Medizinische Soziologie“ an der Universität zu Köln.
Seit 2002 ist Prof. Pfaff Sprecher des Zentrums für Versorgungsforschung Köln (ZVFK) und seit 2009 geschäftsführender Direktor des ZVFK; einer fakultätsübergreifenden Einrichtung der Humanwissenschaftlichen Fakultät und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.
Er war von 2002 bis 2010 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und von 2004 bis 2009 Sprecher der Clearingstelle Versorgungsforschung NRW.
Von 2006 bis 2011 war er erster Vorsitzender und von 2012 bis 2014 stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF). Seit 2014 ist er Mitglied des Vorstands des DNVF.
Er ist seit 2009 Direktor des Instituts für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln. Dieses Brückeninstitut ist eine gemeinsame Einrichtung der Humanwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät. Seit 2009 ist er Inhaber der Brückenprofessur „Qualitätsentwicklung und Evaluation in der Rehabilitation“, die für die Lehrgebiete „Medizinische Soziologie“ (Medizinische Fakultät) und „Qualitätsentwicklung in der Rehabilitation“ im (Humanwissenschaftliche Fakultät) verantwortlich ist.
Er war 2011 Visiting Scholar und Executive in Residence an der University of Michigan, Ann Arbor, und Visiting Researcher am Department of Sociology, Case Western Reserve University, Cleveland, Ohio.
Prof. Pfaff ist seit 2013 gewählter Kollegiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitglied der Sektion 4 "Genetische, metabolische und regualtorische Basis von Krankheiten und Public Health" des Fachkollegiums 205 "Medizin" der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Im Herbst 2015 wurde er für weitere 4 Jahre als Kollegiat gewählt.
In den Jahren 2014 und 2015 war Prof. Pfaff zu einigen Forschungsaufenthalten als Visiting Research Fellow an der Health Services Research Unit der University of Aberdeen. Sein European Visiting Research Fellowship wurde durch die Royal Society of Aberdeen gefördert. seit 2015 ist er Honorary Senior Research Fellow der HRSU an der University of Aberdeen.
Im Januar 2016 wurde Prof. Pfaff von Bundesminister Hermann Gröhe zum Vorsitzenden des Expertenbeirats Innovationsfonds berufen. Der Expertenbeirat hat zur Aufgabe, Empfehlungen zum Inhalt der Förderbekanntmachungen zu erarbeiten, Anträge auf Förderung zu begutachten und Empfehlungen zur Förderentscheidung zu erstellen.
Forschungsschwerpunkte
Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Pfaff bilden drei miteinander verzahnte Bereiche: Versorgungsforschung, Sozialepidemiologie (Soziologie der Gesundheit) und Gesundheitssystemgestaltung. In der Versorgungsforschung steht die Analyse des Versorgungs- und Gesundheitssystems im Mittelpunkt. Da die Wirksamkeit dieses Systems sich danach bemisst, wie gut es zur Heilung, Lebensverlängerung und/oder Verbesserung der Lebensqualität beiträgt, muss untersucht werden, inwieweit das Gesundheits- und Versorgungssystem (Versorgungsstrukturen und –prozesse; Gesundheitsorganisationen) zu diesen Outcomes einen Beitrag leisten kann. Dies ist Gegenstand der Sozial- und Versorgungsepidemiologie und damit wesentlich auch der Gesundheitssoziologie. Der dritte Schwerpunkt beinhaltet Fragen bezüglich der praktischen Umsetzung der Erkenntnisse aus der Versorgungsforschung und der Sozialepidemiologie . Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie Interventionen in Gesundheitsorganisationen und Gesundheitsnetzwerken (z.B. Integrierte Versorgung) geplant und gestaltet sein müssen, damit das Verhalten der Akteure (z.B. ÄrztInnen und PatientInnen) sich ändert und die Systemergebnisse (Lebenserwartung, Lebensqualität, Zufriedenheit der Patienten) sich verbessern.
Schwerpunkt I: Versorgungsforschung
- Theoretische und methodische Grundlagen der Versorgungsforschung
- Soziologie des Versorgungs- und Gesundheitssystems (organisations- und medizinsoziologische Grundlagen der Versorgungsforschung)
- Arzt-Patient-Interaktion: Dimensionen, Ursachen, Folgen
- Versorgungsstrukturen und –prozesse: Gestalt, Determinanten, Auswirkungen
- Gesundheitsorganisationen: Merkmale und gesundheitliche Folgen
- Verhalten im Gesundheitssystem: Phänomene, Determinanten, Folgen
Schwerpunkt II: Sozial- und Versorgungsepidemiologie
- Soziologische Grundlagen der Epidemiologie (Soziologie der Gesundheit)
- Versorgungsepidemiologie (Auswirkungen der Versorgungsstrukturen und –prozesse, der Organisationsstrukturen und der Health Technologies auf die Gesundheit)
- Arbeit und Gesundheit (Auswirkungen der Arbeitswelt auf die Gesundheit)
Schwerpunkt III: Gestaltung und Interventionen in soziale Systeme
- Theoretische und methodische Grundlagen der Systemgestaltung und -intervention
- Versorgungs- und Gesundheitssystemgestaltung
- Betriebliches Gesundheitsmanagement, betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention
- Beeinflussung von Verhalten von PatientInnen, MitarbeiterInnen und Gesundheitssystemakteuren