"Psychosoziale Aspekte in der Nieren-Transplantationsmedizin"
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Zentrums für Versorgungsforschung Köln (ZVFK) wird das 7. ZVFK-Forum Versorgungsforschung zum Thema "Psychosoziale Aspekte in der Nieren-Transplantationsmedizin" gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Köln am 30. Juni 2015 ausgerichtet.
Die Nierentransplantation stellt weltweit die häufigste Transplantationsform dar und ist mit einem bedeutsamen Nutzen, aber auch erheblichen Kosten verknüpft. In der Nierentransplantationsmedizin bestehen aktuell Herausforderungen an die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Nephrologie, Transplantationschirurgie und der Psychosomatik. In unserer heutigen Veranstaltung beschäftigen wir uns mit Themen wie dem risikobehafteten Übergang („Transition“) der jungen Betroffenen von der Kinder- und Jugendlichen-Transplantationsmedizin in den Erwachsenenbereich sowie der Standardisierung der psychosozialen Diagnostik in einzelnen Krankenhäusern, im nationalen und internationalen Maßstab.
Zu Beginn des 7. ZVFK-Forum stellen wir internationale Wege hinsichtlich der Standardisierung der psychosozialen Diagnostik in Europa und am Beispiel der drei Standorte der Mayo Clinic dar, gefolgt von der Vorstellung eines relativ neuen Interviewleitfadens bzw. Screeninginstrumentes der Stanford University hinsichtlich vorhandener und künftiger Risiken der Patienten bzw. Patientinnen.
Die oben benannte Transition ist mit einer erhöhten Non-Adhärenz bezüglich der Einnahme von Immunsuppressiva, dadurch vermehrten Abstoßungsreaktionen und dann auch erhöhten Raten an Organverlusten verknüpft. Das hat zur Folge, dass die von einem Transplantatverlust
betroffenen jungen Patientinnen und Patienten erneut zurück an die Dialyse und auf ein weiteres Organ warten müssen. In dem abschließenden Vortrag sollen mögliche Lösungswege hinsichtlich einer
gelungenen Transition aufgezeigt werden. Somit bewegt sich die Veranstaltung im Spannungsfeld zwischen individuellem Zugang zu den Patientinnen und Patienten und der notwendigen Vereinheitlichung der psychosozialen Procedere. Beides ist notwendig und schließt sich nicht gegenseitig aus.
Programm vom 30.06.2015
Begrüßung und Einführung:
- 15:00 – 15:05
Prof. Dr. Christian Albus, Leiter der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Köln
Dr. Frank Vitinius, Facharzt für Innere Medizin/Psychotherapie, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Oberarzt und Leiter des lokalen klinischen ZKS-Studienzentrums der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Köln
Vorträge:
- 15:05 – 15:15
Herausforderungen aus Sicht einer Nephrologin
Prof. Dr. Christine Kurschat
Oberärztin der Klinik II für Innere Medizin, Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin des Universitätsklinikums Köln
- 15:15 – 15:40
Standardisierung der psychosozialen Evaluation bei Organspendern und -empfängern in Europa:Fakten und Ziele
Dr. Frank Vitinius
- 15:40 – 16:10
Standardization of Pre-Transplant Psychosocial Assessment: Kidney Donors and Recipients
Dr. Terry D. Schneekloth
Chair, Division of Addiction, Transplant and Pain Psychiatry and Psychology, Mayo Clinic, Rochester, Minnesota, USA
- 16:10 – 16:20
Diskussion
- 16:20 – 16:50
Standardized Assessment of Solid Organ Transplant Candidates with the Stanford Integrated PsychosocialAssessment for Transplantation (SIPAT)
José Maldonado, MD Associate Professor of Psychiatry, Internal Medicine, Surgery, Emergency Medicine & Law; Medical Director, Division of Psychosomatic Medicine Stanford University Palo Alto, CA, USA
- 16:50 – 17:15
Erwachsen werden mit einem transplantiertenOrgan – Chancen und Risiken
Dr. Christina Taylan
Oberärztin der KfH Kinder-und Jugenddialyse am Universitätsklinikum Köln
- 17:15 – 17:45
Diskussion
Moderation: Dr. Frank Vitinius, Prof. Dr. Christine Kurschat
Diskutanden: Prof. Dr. Christian Albus, Dr. Roger Wahba (Transplantationsmedizin Universitätsklinikum Köln)
- 17:45
Schlusswort
Prof. Dr. Christian Albus
Anschließend: Get together mit Imbiss
Weitere Hinweise zu der Veranstaltung und ein Anmeldeformular finden Sie hier.